Feriencamps für Kinder – 10 Kriterien für Reiseveranstalter
Feriencamps für Kinder: 10 Punkte, auf die Sie bei Feriencamp Veranstaltern achten sollten
Eine Reise ohne Mama und Papa ist für Kinder und Jugendliche ein besonderes Ereignis. Im Idealfall erlangen sie Selbstständigkeit und Unabhängigkeit, sammeln neue Eindrücke und schließen tiefe Freundschaften. Damit das Feriencamp zu einem solchen Erfolg werden kann, sollten Sie sich vorab gründlich informieren. In diesem Ratgeber erfahren Sie, welche Qualitätsmerkmale von Kinderreiseveranstaltern wichtig sind. Sie lernen außerdem, worauf Sie bei der Auswahl achten sollten und wie Sie sich für einen seriösen Anbieter entscheiden.
Auf dem Markt findet sich eine Vielzahl unterschiedlicher Anbieter von Kinder- und Jugendreisen. Diese reichen von örtlichen Vereinen, Kirchen- und Jugendgruppen über kommerzielle Reiseveranstalter bis hin zu Sprachschulen. Welche Veranstalter für Sie in Frage kommen, hängt vor allem von den Interessen und Vorlieben Ihres Kindes ab. Sobald Sie ein Feriencamp entdecken, das Ihrem Kind gefällt, sollten Sie sich über einige wichtige Punkte informieren. Dadurch können Sie unseriöse Anbieter frühzeitig erkennen und direkt ausschließen – und Ihr Kind mit einem guten Gefühl in die Ferien schicken.
Überblick über die wichtigsten Qualitätsmerkmale von Feriencamp Anbietern
- Betreuung: Professionelle, geschulte und erfahrene Betreuer
- Betreuungsschlüssel: Dem Alter der Teilnehmer entsprechend
- Erfahrung: renommierter Veranstalter mit langjähriger Erfahrung
- Programm: Individuelles Programm, das den Interessen des Kindes entspricht
- An- und Abreise: In qualitätsgeprüften Verkehrsmitteln bzw. Eigenanreise
- Erreichbarkeit Ihres Kindes bzw. der Betreuer ist sichergestellt
- Teilnehmer: altershomogene Teilnehmergruppen
- Verpflegung: Gesunde, altersangemessene Verpflegung
- Unterkunft: Genaue Beschreibung und Bilder der Unterkunft
- Erstattungsmöglichkeiten: Kostenerstattung oder Reiserücktrittsversicherung
Mögliche Hinweise auf mangelnde Qualität und Sicherheit
- ungelernte, „fachfremde“ Betreuer
- niedriger Betreuungsschlüssel
- neuer, unbekannter Veranstalter
- wenig Informationen zum Programm der Reise
- An- und Abreise ohne Betreuung oder in veralteten Verkehrsmitteln
- allgemeine Telefonhotlines ohne direkte Durchwahl
- zu stark gemischte Teilnehmergruppen
- wenige oder fehlende Angaben zur Verpflegung
- fehlende Informationen zur Unterkunft
- keine Kostenerstattung möglich
Im folgenden Abschnitt lesen Sie im Detail, welche Merkmale Ihnen Auskunft über Qualität, Seriosität und Sicherheit eines Feriencamp-Veranstalters geben können.
1. Betreuung
Ein wichtiger Anhaltspunkt zur Beurteilung der Qualität eines Feriencamps sind die Angaben über die Betreuer Ihres Kindes. Idealerweise erfahren Sie im Programm des Veranstalters, über welche Ausbildung und Erfahrung die eingesetzten Betreuer verfügen. Wenn nicht, fragen Sie in jedem Fall danach. Ein seriöser Veranstalter gibt Ihnen hierzu bereitwillig Auskunft.
Im Idealfall betreuen ausgebildete Pädagogen oder Erzieher die Reise.
Nicht selten setzen Veranstalter in Feriencamps jedoch auch ungelernte Hilfskräfte als Betreuer ein, z.B. Studenten. Dies ist nicht zwingend ein Nachteil, wenn diese entsprechend geschult sind und über Erfahrung mit Kindergruppen verfügen. Fragen Sie den Veranstalter, ob und wie er seine Mitarbeiter auf eine entsprechende Eignung und Erfahrung überprüft.
2. Betreuungsschlüssel
Eine weitere objektive Information über die Qualität der Betreuung gibt Ihnen der Betreuungsschlüssel. Fragen Sie den Veranstalter, wie viele Betreuer für wie viele Kinder zuständig sind. Je jünger die Kinder sind, desto mehr Betreuer sollten mitfahren. Achten Sie darauf, dass sowohl weibliche als auch männliche Betreuer vor Ort zur Verfügung stehen.
3. Erfahrung des Veranstalters
Erkundigen Sie sich auch nach der Erfahrung des Veranstalters mit Feriencamps für Kinder. Fragen Sie, wie lange der Veranstalter bereits aktiv ist und seit wie vielen Jahren er Feriencamps anbietet. Halten Sie Abstand von neuen Anbietern, die gerade das erste Jahr auf dem Markt sind und bevorzugen Sie stattdessen jene, die bereits über eine langjährige Erfahrung verfügen. Bewertungsportale geben Ihnen Auskunft über die Zufriedenheit anderer Familien mit den Ferienreisen.
4. Spezialisierung & Programm
Selbstverständlich sollten Sie für Ihr Kind ein Ferienlager wählen, dessen Programm seinen Interessen entspricht. Nicht jedes Kind freut sich über Abenteueraktivitäten wie Zelten am Lagerfeuer oder ein umfangreiches Sportprogramm. Sprechen Sie mit Ihrem Kind, worauf es Lust hat. Schließen Sie die Ferienlager aus, die ihm nicht gefallen. Lesen Sie im Programm der Reise genau nach, wie der Tagesablauf der Kinder aussieht. Sind die Betreuer rund um die Uhr vor Ort? Haben die Kinder Freizeit zur eigenen Verfügung? Oder werden sie womöglich ohne größeres Programm sich selbst überlassen? Können die Kinder einzelne Aktivitäten abwählen oder eine Auswahl treffen?
5. An- und Abreise
Erkundigen Sie sich, wie die An- und Abreise der Kinder abläuft. Sowohl eine Selbstanreise als auch eine betreute Anreise in der Gruppe haben ihre Vorzüge. Eine Anreise in Eigenregie hat den Vorteil, dass Sie Ihr Kind selbst ins Ferienlager bringen. Dabei können Sie sich vor Ort einen Eindruck vom Geschehen machen. Insbesondere für etwas schüchterne und unsichere Kinder erleichtert dies die Eingewöhnung. Bei größeren und selbstsicheren Kindern spricht in der Regel nichts gegen eine organisierte Anreise in der Gruppe. In diesem Fall bringen Sie Ihr Kind zu einem vereinbarten Treffpunkt, beispielsweise an die Haltestelle des Reisebusses oder einen Bahnhof. Dort nehmen die Betreuer Ihr Kind persönlich in Empfang. Bei Busreisen empfiehlt es sich außerdem, sich nach Alter, Zustand und Ausstattung der Busse zu erkundigen.
6. Erreichbarkeit während des Camps
Ein wichtiges Qualitätsmerkmal ist die Erreichbarkeit Ihres Kindes sowie des Veranstalters während des Feriencamps. Natürlich sollten Sie Ihr Kind während der Reise nicht permanent anrufen und kontrollieren. Wichtig ist jedoch, dass Sie sich gegenseitig im Notfall unkompliziert erreichen können. Erkundigen Sie sich, ob Ihr Kind ein Handy mit ins Ferienlager bringen darf. Falls dies nicht erlaubt ist, fragen Sie auf jeden Fall nach der Handynummer eines Betreuers vor Ort. Außerdem sollte der Veranstalter selbst per Direktwahl erreichbar sein. Seien Sie dagegen vorsichtig, wenn es lediglich eine allgemeine Telefonhotline gibt.
7. Teilnehmer des Feriencamps
Informieren Sie sich genau, wie sich die Kindergruppe des Ferienlagers zusammensetzt. Welche Altersgruppe umfasst das Camp? Im Idealfall beträgt die Altersspanne nicht mehr als 3-4 Jahre. Dadurch teilen die Kinder gemeinsame Vorlieben und Interessen. Bei größeren Altersspannen teilen die Betreuer die Gruppe idealerweise in kleinere Untergruppen auf. Außerdem lohnt sich die Frage, aus welcher Region die teilnehmenden Kinder stammen. Häufig entwickeln sich in Feriencamps tiefe Freundschaften zwischen den Kindern. Bei regional begrenzten Teilnehmergruppen können Sie diese später weiter pflegen. International gemischte Reisegruppen haben insbesondere für ältere Kinder ihren Reiz. Jedoch sollte jedem Kind vor Ort ein muttersprachlicher Ansprechpartner zur Verfügung stehen.
8. Verpflegung
Erkundigen Sie sich nach der Verpflegung der Kinder während des Feriencamps. Versorgen die Kinder sich selbst oder kochen sie unter Anleitung? Wer kocht für die Kinder? Nimmt der Anbieter Rücksicht auf Allergien, Lebensmittelunverträglichkeiten oder Vegetarier? Ein seriöser Veranstalter erfragt diese Informationen bei der Anmeldung des Kindes und bietet entsprechende Alternativen an. Selbstverständlich ist Ihnen eine gesunde Ernährung Ihres Kindes wichtig. Bitte vergessen Sie dennoch nicht, dass in einem Ferienlager der Spaß im Vordergrund steht. Da dürfen die Kinder gerne einmal Nudeln essen oder mehrmals pro Woche grillen. Hauptsache, Ihrem Kind schmeckt es!
9. Unterkunft
Informieren Sie sich außerdem, wo und wie die Kinder während des Feriencamps untergebracht sind. Die Varianten reichen von Zeltlagern über Jugendherbergen bis zu Kinderhotels und Bauernhöfen. Erkundigen Sie sich, wie viele Kinder sich ein Zelt bzw. ein Zimmer sowie ein Bad teilen. Achten Sie insbesondere bei größeren Kindern ab 9-10 Jahren darauf, dass Jungen und Mädchen nach Geschlechtern getrennt schlafen. Wenn Ihr Kind gemeinsam mit einem Freund oder einer Freundin verreist, sollten die Kinder auf Wunsch ein gemeinsames Zimmer bekommen. Das Wichtigste: Sprechen Sie mit Ihrem Kind, ob es mit der Art der Unterbringung einverstanden ist.
10. Erstattungsmöglichkeiten
Informieren Sie sich vor der Buchung außerdem darüber, welche Rücktritts- und Erstattungsmöglichkeiten für Sie bestehen. Nicht selten machen anfangs mutig erscheinende Kinder kurz vor der Reise einen Rückzieher oder werden plötzlich krank. Auch wenn Ihr Kind während der Reise erkrankt oder Heimweh bekommt, sollten Sie es jederzeit abholen können und entsprechende Beträge zurückerstattet bekommen. Verständlicherweise zahlt Ihnen kaum ein Veranstalter bei kurzfristiger Stornierung oder Abbruch der Reise die kompletten Reisekosten zurück. Seriöse Veranstalter erstatten jedoch zumindest Teilbeträge oder bieten eine Reiserücktrittsversicherung an.